Maria Hofer

Maria Hofer ist Frau Maria.

Frau Maria beschäftigt sich nicht nur auf künstlerisch-schriftstellerischer Ebene mit Aberglauben und Esoterik, sondern legt und deutet seit vielen Jahren im Kontext der internationalen Eliten Tarotkarten. Dabei stehen nicht nur die allbekannten, abgedroschenen und nebensächlichen Lebensfragen nach beruflicher Zukunft oder dem Liebesleben im Zentrum, sondern Frau Maria stellt in ihrem revolutionären Ansatz tatsächlich relevante Alltagsaspekte in den Fokus: WG-Putzplan, Haarentfernung, öffentliche Verkehrsmittel, Körperpflege, Nachbarschaft, Burnout, Arbeitsplatzintrigen, Bürobedarf, Arbeitsspeicherplatzverbrauch, Software-Updates und ähnliches sind etwa Fragen, die bei diesem ganzheitlichen Ansatz ihren Raum und Anerkennung finden.

Foto: Lisa Edi

Milieu Kino

Das mobile Milieu Kino befindet sich in einem eigens dafür umgebauten LKW. Mit nur einem Handgriff wird die Rückseite des LKW-Ladekoffers zu einem Foyer mit Kassa und Bar. Mit der Neon-Leuchtschrift, den Plakatvitrinen und den 15 gepolsterten Klappsesseln im Inneren fehlt es dem Kino an nichts, was man sich von traditionellen Kinos erwartet. Ganz anders als diese, ist es jedoch spontan aufstellbar und wird so zum Treffpunkt für ein vielschichtiges Publikum.

Das Milieu Kino ist vom 22. bis 27. Juli vor Ort und spielt abwechselnd folgende drei Filme: Noch lange keine Lipizzaner, Roter Himmel, To close your eyes and see fire.

Foto: Karin Hackl

Noch lange keine Lipizzaner (Österreich, 2025)

Was bedeutet es, dazuzugehören? Die in Österreich geborene Regisseurin Olga Kosanović kämpft seit Jahren um die Staatsbürgerschaft – und erzählt in ihrem sehr persönlichen Dokumentarfilm von absurden Hürden, gesellschaftlicher Ausgrenzung und der Suche nach Zugehörigkeit. Mit Gästen wie Toxische Pommes und Judith Kohlenberger.

Regie: Olga Kosanović

Dauer: 92 min

Spielzeit: 26. Juli um 16:00, 27. Juli um 11:00

Foto: April April

Roter Himmel (Deutschland, 2023)

Ein heißer Sommer an der Ostsee. Vier junge Menschen, flirrende Gefühle, schwelende Konflikte – und plötzlich brennt nicht nur der Wald. Petzold erzählt mit eindringlicher Zärtlichkeit von Liebe, Angst und einem Sommer, nach dem nichts mehr ist wie zuvor. Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären der Berlinale.

„Faszinierend, verführerisch, rätselhaft, beunruhigend und berauschend … Hans Fromms Fotografie, der berückende Song der Wallners, In My Mind, und die fünf begnadeten Schauspieler:innen machen Roter Himmel so bestechend wie hypnotisch. (…) Kino in seiner reinsten Form.“ Otros Cines

Regie: Christian Petzold

Dauer: 103 min

Spielzeit: 26. Juli um 23:00

Foto: Christian Schulz

To close your eyes and see fire (Österreich, 2023)

Ein filmisches Mosaik über Beirut nach der Explosion 2020: Zwischen Trauma, Hoffnung und Protest begleitet der Film Menschen, die versuchen, inmitten von Ruinen weiterzuleben – und trotz allem einen Ausdruck für ihre Gefühle zu finden. Eine bewegende Erzählung von Nähe, Verlust und Überleben.

Regie: Nicola von Leffern und Jakob Carl Sauer 

Dauer: 98 min

Spielzeit: 26. Juli um 21:00

Foto: Stadtkino Filmverleih

period. Magazin

Diskurs in der Sauna: Schön genug für den Weltuntergang?

Ohne Aufguss, aber mit Haltung: period. lädt zum Gespräch über Schönheit – zwischen Körper, Kultur und Katastrophe. Was bedeutet Schönheit in Zeiten von Krise und Kontrolle? Drei Aufgüsse mit Künstler:innen des Festivals (tba)  – von Care über Körperbilder bis KI-Ästhetik. 

Foto (li. n. re.): David Schermann, Eylul Aslan

meshit

Nachdem meshit einige Jahre international in ausgewählten Shops vertreten war, fokussiert sich das Label seit 2019 auf den eigenen Multi-Brand Store mit angeschlossener Werkstatt in Wien.

Der Stil zeichnet sich durch die Kombination klassischer Elemente mit modernen Schnitten und unkonventionellen Details aus. Humor ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit und zeigt sich oft in verspielten, überraschenden Akzenten.

Nachhaltige und faire Produktionsbedingungen sowie die Verwendung hochwertiger Materialien sind zentrale Aspekte der Philosophie von meshit.

Im Jahr 2019 wurde die Zweitlinie Laricha ins Leben gerufen, ein gemeinsames Projekt mit Kasa Schild für welches ausschließlich mit recycelter, oberösterreichischer Bettwäsche gearbeitet wird. Die Produktion der Kollektionen erfolgt in Wien.

Foto: Simon Trummer

Magdalena Stammler

Magdalena Stammler fragt in ihren Texten: Muss das Land geheilt werden? Muss ich vom Land geheilt werden? Und wenn ja, wie? Eines ist klar: es geht nur gemeinsam. Folgerichtig darf das Publikum (mit-)arbeiten, als Chor, als Soundbett, stellt Charaktere im Text dar. Die Autorin sät literarisches Unkraut auf dem Spannungsfeld zwischen Stadt und Land, jätet Vorurteile und düngt den Text mit Stereotypenkompost. Eine interaktive Textperformance mit Potenzial zur Aufregung; Landpomeranze und urbaner Hipster dürfen sich mitgemeint fühlen.

Foto: Karin Hackl

Rosa Mosa

Rosa Mosa steht für lokale Fertigung mit globaler Ausstrahlung – ein Avantgarde-Projekt, das kulturelle Vielfalt, Individualität und Nachhaltigkeit in jedem Detail feiert. In der Wiener Werkstätte entstehen handgefertigte Schuhe, Taschen und Accessoires, gefertigt aus hochwertigen, vegetabil gegerbten Materialien. Die Produkte verbinden die Intimität traditioneller Techniken mit zeitgenössischer Formensprache und verleihen dem Begriff „altmodisch“ neue Relevanz.

Inspiriert von ihrer kulturellen Herkunft und ausgebildet am Cordwainers College London, arbeiten sie mit traditionellen Handwerker:innen aus Österreich, Italien und Osteuropa zusammen – etwa Teppichweber:innen, Korbflechter:innen und Stoffdrucker:innen.

Foto: Katarina Šoškic

Eva Blut

EVA BLUT Taschen sind funktional und vereinen Leichtigkeit und Wandelbarkeit.

Das Ziel ist klar: Taschen von EVA BLUT sollen sich beim Tragen gut anfühlen und bei aller Funktionalität mehr Statement als Gebrauchsobjekt sein. Die wandelbaren und eleganten Begleiter entsprechen hohen Ansprüchen an Qualität und Design. Wie werden die kleinen Räume, in denen sich die Dinge befinden, die wir gerne mit uns haben, geformt? EVA BLUT erforscht diese Räume spielerisch. Das Resultat sind Taschen in puren Formen, klaren Linien und mit überraschenden Funktionen.

„An Taschen interessiert mich, dass sie die Grenze zwischen Look und Funktion markieren. Zwischen Mode und Produktdesign. Sie zeigen, wie jemand wirken will.”

Foto: Bela Borsodi

Margaret and Hermione

Being naked is the first most sustainable option. Margaret and Hermione is the second. Margaret and Hermione steht für markante und bunte Farbkombinationen. Alles ist untereinander kombinierbar und ergänzbar, wie ein Baukastensystem. Die wendbare und nachhaltige Bademode wird aus recycelten Fischernetzen hergestellt und in einer kleinen, auf Swimwear spezialisierten, Manufaktur in Portugal gefertigt. 

Die Gründerin Barbara Gölles setzt mit ihrer einzigartigen Ästhetik und Bildsprache ein Statement, indem sie das patriarchale Narrativ von Bademode zerschmettert. “Entscheidend ist, dass die Bademode gut sitzt und man sich darin wohlfühlt”, sagt Gölles. Ihr Ansatz geht weit über das bloße Design hinaus: Ihre Kollektionen bieten durchdachte Schnitte, präzise Verarbeitung, hochwertige Materialien und eine perfekte Passform – für viele Körper und das in Größe 36 bis 48.

Foto: Vrinda Jelinek

Aubrit und Beillard – Performance

DIE PFORTEN DER HÖLLE SIND IMMER OFFEN. (SELBST NACH MITTERNACHT) ist eine interaktive Theater-Installation. Innerhalb dieses Settings entwickeln sich vier Geschichten, die alle von derselben Ausgangssituation ausgehen und jeweils an den Samstagen live in der Ausstellung miterlebt werden können. 4 Samstage, 4 verschiedene Performances. Das Publikum findet sich in einem räumlich gewordenen Albtraum wieder und wird Zeuge einer tragischen Szene, in der eine Arbeiterfigur in einem bürgerlichen Umfeld gefangen ist. 

Die Stimmen der Figuren werden außerhalb der Installation übertragen. Um die Szene mitzuerleben, müssen die Zuschauer:innen durch die Türen treten und sich unter die Darsteller:innen begeben.

Foto: Angélique Aubrit & Ludovic Beillard

Aubrit und Beillard – Die Pforten der Hölle

Die Ausstellung DIE PFORTEN DER HÖLLE SIND IMMER OFFEN. (SELBST NACH MITTERNACHT) von Angélique Aubrit & Ludovic Beillard, eigens für das Perspektiven Festival 2025 entwickelt, ist Teil ihrer fortlaufenden künstlerischen Arbeit. 

In der begehbaren Installation zeigen sie ein bürgerliches Wohnzimmer nach dem gesellschaftlichen Zusammenbruch, bevölkert von lebensgroßen Holzfiguren. Die Ausstellung ist täglich zugänglich – an den Samstagen werden die Figuren von Performer:innen zum Leben erweckt. Dabei entstehen vier miteinander verbundene Szenen, in denen Realität, Fiktion und psychodramatische Rollen miteinander verschwimmen.

Nach dem Zusammenbruch des globalen Wirtschaftssystems am 22. Juni 2025 wurde die Ordnung der Dinge umgekehrt: Geld und Eigentum verloren jeglichen Wert, was zahlreiche Konflikte zwischen den sozialen Klassen auslöste, die fortan gezwungen waren, Ressourcen zu teilen.
Clod erwacht panisch auf der Couch eines bürgerlichen Wohnzimmers, ohne zu wissen, wie sie dorthin gelangt ist. Am anderen Ende eines langen Tisches sitzt Andrée, eine ältere Frau, die gerade zu essen beginnt. Zu ihrer Linken schenkt Marco, ihr Butler, ihr ein Glas Wein ein.
Clod springt plötzlich auf und läuft zur Tür, wird jedoch von Krämpfen gepackt und bricht zusammen. Als sie die Augen wieder öffnet, beugt sich Marco über sie und reicht ihr ein Glas Wein…

Foto: Angélique Aubrit & Ludovic Beillard