Ferrari Zöchling

Ferrari Zöchling ist das 2013 gegründete Label von Romana Zöchling. Die junge Modeschöpferin schließt das Studium für Modedesign unter fabrics interseason in Hetzendorf in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz ab. Wenige Zeit später gründet sie ihr eigenes Womans Wear Label. Ausstellungs- und Verkaufsraum sowie ihr Atelier befinden sich in der Kirchengasse im 7. Wiener Gemeindebezirk. Exklusiv hier und dabei transparent werden Stücke gefertigt – in limitierter Auflage. Bekannt ist die Modedesignerin auch für ihre Anfertigungen für die Theater-, Film- und Musikbranche, aus dem Musikbereich etwa für Maurice Ernst, Anja Plaschg, Ankatie Koi, Lylit, Farewell Dear Ghost oder auch für Paenda zum ESC.

Klare Schnitte und Formen in Kombi- nation mit auffälligen Prints und Farben, die auf dieser Klarheit aufbauen, sind Ferrari Zöchlings Wiedererkennungs- wert. Stoffdrucke aus Kooperationen mit Künstlerinnen wie Katharina Höglinger, Hatschepsut Huss, Marianne Vlaschits oder mit dem Fotografen Severin Koller, schaffen leichtfüßig den Spagat zwischen den sich oftmals ausschließenden Kategorien angenehm-tragbar und ins- Auge-fallend.

Umspielende Schnitte aus hochwertigen Materialien wie Seide und Viskose ergänzen dies, wobei die Schnitte meist nicht körpernah sind und so den angenehmen Trageeffekt verstärken. In besonderen Stoffen und auffälligen Farben – kombiniert mit fließnden Formen und Schnitten – ergibt sich Zöchlings eigene Handschrift.

Sweatlana Del Rey

Sweatlana Del Rey beschäftigt sich gerne intensiv über einen langen Zeitraum mit einem einzigen „Objekt/Produkt“ und versucht dieses innerhalb der Grenzen der ihm eigentümlichen Charakteristika auf unterschiedlichste Art und Weise durchzudeklinieren.

Das Pulloverdesignprojekt der Künstlerin und ehemaligen Möbeldesignerin ist wie so viele Dinge aus einer Reihe unerfolgreicher Suchen entstanden: In diesem Falle die Suche nach funktionalen, alltagstauglichen, gut geschnittenen, hochwertig verarbeiteten, dennoch leistbaren Sweatern.

Dabei stellen sich folgende Fragen: Was muss ein Pullover mindestens und wieviel könnte er noch zusätzlich können, ohne sich dabei aber zum reinen Partygag zu degradieren? Wieviel Varianz lassen Stoff und Design zu, um überhaupt noch als „Pullover“ zu gelten? Also inwieweit lässt sich ein Produkt definitionstechnisch strapazieren, ohne dass es einer Um- oder Neubenennung bedarf?

Eine vielseitige Palette an Sweatern mit unterschiedlichsten Krägen, Schnitten, funktionalen Tascheneinsätzen und komplexen Farbdetails für unterschiedlichste Körper, Bedürfnisse und Altersstufen wurde geschaffen, um den Antworten dieser Fragen erfolgreich näher zu kommen.

margaret and hermione

Margaret and Hermione ist ein nachhaltiges Swimwear und Sportswear Label. Alle Produkte sind nachhaltig aus Fischernetzen produziert, die Verarbeitungsstoffe kommen direkt aus dem Meer. Das Ausgangsmaterial sind nicht mehr verwendete Fischernetze, die im Meer herumtreiben und verheerende Umweltauswirkungen verursachen.

Diese Netze werden abgefischt und in weiterer Folge zu Garn und schliefllich in Italien zu Bademodestoffen verarbeitet, in Kroatien handgefertigt und modern designt in Wien. Dieser Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich durch die vollständige Herstellungskette des Labels. Angefangen vom Verpackungsmaterial bis hin zu den Hangtags ist alles aus recycelten und Eco-zertifizierten Materialien gefertigt.

Margaret and Hermione wurde 2015 in Wien von Barbara Gölles gegründet. Nach Ende ihres Mode-Studiums an der Universität für Angewandte Kunst unter Raf Simons und Veronique Branquinho arbeitete Gölles in London bei Alexander McQueen, bevor sie bei der Hutmanufaktur Mühlbauer in Wien für das Design der Kollektionen zuständig war. Ihre Großmutter war Margaret.

We all drink the same water

We all drink the same water

Die 1989 in Wien geborene Künstlerin arbeitet hauptsächlich mit den Medien Skulptur und Fotografie. Ihr Artist Statement lautet wie folgt:

Meine Arbeit ist inspiriert von meinem Leben, persönlichen Erfahrungen und Eindrücken. Ich versuche, diesen inneren Aspekten und Emotionen in meiner Arbeit Form zu geben, um darüber hinaus einen neuen Dialog zu finden.

Ich verstehe meine Skulpturen als intuitive Zeichnungen im Raum, in meinem Prozess suche ich nach einer Möglichkeit der Weiterentwicklung und Erweiterung über die rein visuelle bzw. narrative Ebene hinaus. Die äußere Erscheinung jedes Objekts das ich herstelle, ist das Äquivalent für einen Aspekt dieses inneren menschlichen Lebens.

Halde

Halde

Martin Dickinger trägt zur Materialästhetik unserer Zeit bei, indem er Gegenstände der Konsumkultur mit Papiermaché verhüllt, abformt und sie wieder freilegt. Die Verhüllung steigert das optische Vergnügen, nimmt den Dingen ihren Gebrauchswert und schafft Skulpturen einer Parallelwelt. Man bekommt den Eindruck, als würde hier die Warenästhetik ihrer Aura beraubt und die Dingwelt neu entdeckt. Die Form ist selten vorgegeben. Sie findet sich. Und sie findet den Künstler, der sich ganz dem Material und seiner Wirkwei- se hingibt. Zeitungspapier wird in Wasser aufgelöst. Ein Quirl, an einer Bohrmaschine befestigt, vermengt das Material. Das Wasser wird entzogen, Kleister und Leim beigemischt. So entsteht Papiermaché, eine Masse, die dann über die Formen verteilt wird und sich dort verfestigt.

Das Papier tritt aus der Fläche in die Dreidimensionalität. Nun folgt ein entscheidender Schritt, indem Dickinger das getrocknete Papier von der Form löst, wieder zusammenfügt und so nur die Hüllen für seine Installationen verwendet. Die einzelnen Formen sind Teile eines sich stetig vergrößernden Gesamtwerkes, Buchstabe fügt sich an Buchstabe, Form an Form. Seine Werke verlangen nach Berührung. Anschauen ist zu wenig. Angreifen erleichtert das Begreifen. Vertraute Objekte des Alltags erscheinen mit neuem Gesicht. Obwohl Papier von leichter Konsistenz ist, ist es in der Form von Papiermaché erstaunlich fest und stabil. Mit Leichtigkeit lässt sich die Schwere ermessen. Mit Verwunderung erschließt sich die Dingwelt neu.

Hollein in Teheran

Hollein in Teheran

Auf Einladung des Österreichischen Kulturforums in Teheran reiste der Fotograf Stefan Oláh 2019 in die iranische Hauptstadt und widmete sich in seiner Arbeit zur Postmoderne dem von Hans Hollein dort 1978 umgebauten und eingerichteten Museum für Glas und Keramik. Der Wiener Architekt hatte einen kleinen Palast aus der Qajarenzeit nach modernsten konservatorischen Standards für die öffentliche Nutzung adaptiert und die Innenräume mit eigens entworfenen Ausstellungsvitrinen ausgestattet. Durch Holleins ästhetisches und museologisches Konzept entstand ein Ort für antike persische Gläser und Keramiken, der selbst ein architektonisches Kleinod darstellt. Abgesehen von einigen in den Vitrinen ausgestellten Objekten ist das Museum bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben.

In seinen großformatigen Bildern hat sich Stefan Oláh Holleins Architektur mit einer großen Sensibilität für Atmosphäre, Oberflächen, Beleuchtung und Detailgestaltung angenähert. Auf diese Weise ist es ihm einerseits gelungen, den räumlichen Kontext des Museums mit den spezifischen Qualitäten der einzelnen Ausstellungsräume einzufangen. Andererseits schaffen es Oláhs Fotos, die kontrastierenden Eigenschaften der ursprünglichen, von ornamentalem Stuck und geschnitztem Holz geprägten Palastarchitektur und der unterkühlten Eleganz der Holleinschen Intervention mit Marmor, Glas und Chrom als geradezu haptisches Erlebnis zu vermitteln.

Philipp Haffner

Philipp Haffner ist seit den 90er Jahen fixer Bestandteil der österreichischen elektronischen Musikszene. Zusammen mit Constantin Zeileissen veröffentlicht er unter den Pseudonymen: Microthol, Buffered Multiple und Ha-ze Factory seit 2003 Musik auf Labels wie Trust, Pomelo, Puzzlebox, Shaddock, Yoshi, Minimalsoul, Lirum Larum, mr Intl, !K7, Universal, etc.

2014 begann er sich aus Mangel an Videomaterial für eigene Musikvideos (speziell für das Projekt Buffered Multiple), mit Videosynthese auseinanderzusetzen. Anfänglich mit simplen Mitteln wie Kameras, Monitoren und Videomischern. 2015 erfolgte dann der Einstieg in die modulare Videowelt. 2016 bis 2020 bereicherte er die Veranstaltungsreihe „funkroom“ mit audioreaktiven visuellen Installationen.

Es folgten Kollaborationen wie das Projekt „Optokoppler“ mit Bernhard Rasinger (Laser mit Videofeedback) für das Vector Hack Festival 2020. Die Arbeiten kann man grob in 3 verschiedene Bereiche einteilen, bei denen es um die künstlerische Nutzung von analogen Oszilloskopen in Verbindung mit Modularen Synthesizern geht.

  • Visualisierungen von Audiofrequenzen auf modifizierten Vectrex Spielkonsolen
  • Verfremdung von Videosignalen mit Hilfe von Videosynthesizern und Bildausgabe auf einem Oszilloskop
  • Generieren von Bildern mit Videosynthesizern

Elisabeth Schmirl

Das Beobachten von Systemen ist Teil der künstlerischen Herangehensweise von Elisabeth Schmirl. Analogien sieht sie zwischen Produktion und Entsorgung, in natürlichen Kreisläufen und in menschengemachten Systemen wie digitalen Zyklen, sozialen und städtischen Netzwerken. Diese Zusammenhänge werden Auslöser für die Praxis ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Durch die sich ständig vermehrenden Hinterlassenschaften der vorwärts gerichteten Produktionswelt wird beobachtet und kritisch hinterfragt.

Das Interesse am Sortieren, Ordnen, Zusammenräumen, Gliedern und an Verhältnismäßigkeiten taucht immer wieder in Schmirls Arbeit auf. Vieles passiert intuitiv.

„Ich reflektiere meine eigene Umgangsweise mit dem Vorhandenen, meine Reaktion auf die Menge an Daten und auf die Komplexität der heutigen Zeit. Die Philosophin Ariadne von Schirach hat einmal in einem Interview zu ihrem Buch die psychotische Gesellschaft gesagt: ‚Wir sind alle hier, der ganze Rest auch, sehr unordentlich die ganze Sache. Aber wir Menschen sind anpassungsfähige, empfindsame, kreative und träumende Kreaturen. Und jetzt heißt es aufräumen.‘ Dem kann ich mich nur anschließen und das ist wahrscheinlich tatsächlich auch die Aufgabe – zumindest für mich – sortieren, was schon da ist, damit umgehen.“ Elisabeth Schmirl zeigt in der Atterseehalle eine spannende Überblicksschau, die ihre künstlerische Positionierung der letzen Jahre sichtbar werden lässt.